Was kann autogenes Training bewirken?
Laut Schultz kann man mit autogenem Training „alles erreichen, was Entspannung und Versenkung leisten können“. So zuallererst muskuläre Entspannung und eine Abnahme von Nervosität und Unruhe. In der Folge werden Konzentration und Leistung gesteigert und nicht zuletzt ist eine Steigerung der Abwehrkräfte zu beobachten. Die positive Wirkung von autogenem Training wurde in vielen Studien immer wieder überprüft. Es gibt seit 1926 über 8000 wissenschaftliche Arbeiten über das AT. Besonders häufig wird Autogenes Training bei häufiger Nervosität, Ein- und Durchschlafproblemen eingesetzt.
Das autogene Training nach Prof. Dr. Johannes Heinrich Schultz
Entwickelt wurde das Autogene Training in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts vom Berliner Arzt und Psychotherapeuten Johannes Heinrich Schultz. Das Autogene Training ist ein auf Autosuggestion basierendes Entspannungsverfahren.
Professor Dr. Schultz beschäftigte sich ursprünglich mit der heilenden Wirkung, die unter Hypnose stattfindet. In diesem Zusammenhang entdeckte er das gar keine Einflussnahme von außen notwendig ist, um die positiven Prozesse die unter der Hypnose stattfinden in Gang zu bringen. Er fand heraus, dass die Menschen dazu in der Lage sind sich selbst nur mit Hilfe ihrer Vorstellungskraft in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen. So konnten sie nach einer Anleitung auch selbsttätig von der positiven Wirkung profitieren, die Entspannung und Hypnose herbeiführen.
Aus seinen Erkenntnissen heraus entwickelte er die Entspannungsmethode, die wir heute unter dem Namen Autogenes Training kennen. Es war Dr. Prof Schultz wichtig eine Methode zu entwickeln die für jeden anwendbar ist, unabhängig von dessen Weltanschauung und Religion. Daher basieren die 6 Formeln des Autogenen Trainings auf den Gesetzmäßigkeiten des Lebens und sind universell anwendbar.
Worauf basiert die positive Wirkung des autogenen Trainings?
Die Wirkung im Autogenen Training basiert zum einen auf der Lockerung der Muskulatur, Beruhigung von Atmung und Puls und der Steigerung der Durchblutung. Zum anderen die Hinwendung zum eigenen Körper und sich selbst. Grundlage einer jeden guten Entspannung ist die Sensibilisierung für die Bedürfnisse und Grenzen des eigenen Körpers. An dieser Stelle setzt auch das Autogene Training an, denn viel zu oft bleiben diese Grenzen unbemerkt und werden übergangen. In der Folge entsteht Stress, der sogar in einem Burnout enden kann.
All das wird durch das Einüben der 6 Formeln der Ruhe und Entspannung des Autogenen Trainings erreicht. Schultz teilt das Autogene Training in eine Ober- und Unterstufe auf. Die Unterstufe dient dem Einüben und Automatisierung der 6 Formeln. In der Oberstufe geht es dann um vertiefte Selbsterkenntnis und Charakterbildung.